Wie ihr Narzissten die Stirn bietet

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Wie ihr Narzissten die Stirn bietet

 

ich bin immer noch wahrlich schockiert! Wie kann dein Chef dich nur abspeisen mit der Antwort: „Der wird eh nicht gefeuert. Schau einfach weg, sonst bist du am Schluss selbst noch das Bauernopfer“? Obwohl dein Teamkollege keinen einzigen nützlichen Beitrag bringt und seine Egotour durchzieht auf Kosten des Teams und des Ergebnisses? Er scheint mir ein Narzisst zu sein, wie er im Buche steht. Der seine Interessen auf Kosten des Unternehmens durchsetzt, sich für den Nabel der Welt hält und in keinster Weise für sein Handeln belangt wird. Wie unfair!

Da frage ich mich doch: Musst du dir dieses Verhalten gefallen lassen? Müssen sich all die Menschen, die sich täglich engagieren und etwas Positives für die Unternehmung leisten wollen, das gefallen lassen? Egal, ob von deinem Kollegen oder deinen Vorgesetzten. Bloß nichts sagen und die Füße stillhalten? Da kann ich nur den Kopf schütteln, denn mir wird wieder schmerzlich bewusst:

Schweigen und Wegschauen scheinen heutzutage echte Kompetenzen in Unternehmen zu sein.

Und wer diese nicht beherrscht, der kann die Karriere gleich vergessen. Denn wer den Mund aufmacht und sich wehrt, findet sich schnell auf dem Abstellgleis wieder. Und genau das ist der Grund, warum alle lieber wegschauen, alle lieber darauf warten, dass andere was sagen, und sich dann wundern, dass sich nichts ändert.

Woher soll auch die Veränderung kommen, wenn keiner gegen die Narzissten in deinem Unternehmen vorgeht? Obwohl sie bekannt sind wie bunte Hunde. Obwohl jeder sie benennen kann – in der Teeküche, in der Kantine, zwischen Tür und Angel wird über sie „hergezogen“. Werden sie auf diese Weise von allen geduldet oder hingenommen, sind längst nicht mehr die Narzissten und ihr Verhalten das Problem.

Das Problem ist das System, das die Narzissten zulässt.

Denn jedes System wird von Menschen gemacht, die handeln. Tagtäglich. Wenn also niemand gegen die Narzissten handelt, versagt das gesamte System. Wenn sie niemand aufhält, sie niemand in die Schranken weist, sind die Narzissten felsenfest davon überzeugt, dass sie eigentlich alles richtig machen. Dass sie keine Schuld trifft. Sie handeln in ihrem Weltbild richtig und erfolgreich und alle anderen geben genau ihrem Weltbild recht – denn: Sie schauen weg, wenn es wichtig ist hinzuschauen. Sie schweigen, wenn es wichtig ist zu sprechen.

Genau deshalb sind Narzissten auch keine Seltenheit. Du findest sie auf allen Ebenen: Der Kollege im Team, der nie mitmacht, sondern nur sein eigenes Ding durchzieht. Der Chef, der im Projekt alles verschleppt, da er kein persönliches Interesse an dessen Erfolg hat. Die Topmanager, die „coole“ Veränderungen auf Biegen und Brechen erzwingen wollen, ohne an die Betroffenen zu denken und ohne die Konsequenzen der Veränderung wirklich zu durchdenken … Alle, die ihre Interessen auf Kosten der Organisation und ihrer Mitmenschen durchsetzen.

An dieser Stelle sollte eigentlich das System eingreifen. Eigentlich … In den wenigsten Situationen ist das jedoch der Fall. Stattdessen verharren die Führungsspieler im System – und nicht nur sie – in Blindheit und verpassen den Mitarbeitern, Kollegen und Führungskräften, die die Narzissten aufdecken, einen Maulkorb. In der Folge sinkt die Motivation und der Frust aller erhöht sich exponentiell.

Und um genau das zu verhindern, dass das System weiterhin Narzissten züchtet oder unter seinem Deckmäntelchen weiterexistieren lässt, braucht ihr Mut:

Mut hinzuschauen, anstatt wegzuschauen, indem ihr euch verbindet.

Nur so könnt ihr das System verändern. Nur wenn ihr euch verbündet – handelnde und motivierte Leute – könnt ihr euch gegen die Narzissten zur Wehr setzen. Akzeptiert dieses selbstsüchtige Verhalten nicht länger, das euch die Freude an der Arbeit raubt und Unternehmungen schadet. Sondern  verbindet euch, wirkt zusammen sucht gemeinsam nach Lösungen. Werdet hörbar und sichtbar.

Im gemeinsamen „Jammern“ sind doch schließlich auch immer alle ganz groß. Wie wäre es also, wenn ihr diese Energie neu und sinnvoll kanalisiert und es mal unter dem Aspekt versucht: „Jetzt handeln wir, jetzt gehen wir in Aktion!“

Wichtig ist nur und das darfst du nie vergessen:

Geh nie als Einzelkämpfer vor.

Sonst bist du im Nachhinein der Dumme, wenn du dich alleine gegen den Narzissten gestellt hast. Dann besteht nämlich die Gefahr, dass es dich am Schluss Kopf und Kragen kostet, wenn der Chef den Narzissten aus Bequemlichkeit im Team belässt und dich dich als Störenfried der scheinbaren Ruhe wahrnimmt.

Also ärgere dich nicht länger grün und blau, lieber Udo. Du bist mit deiner Ansicht bestimmt nicht alleine. Suche dir Verbündete, Gleichgesinnte und geht gemeinsam gegen den Narzissten und sein Verhalten vor.

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